gestern abend versumpft bei ein paar gläschen primitivo, heute morgen um sechs: tagwache! sam schreit so laut, dass sogar anna sich kurz meldet, dann aber doch weiterschläft. die beiden lassen uns irgendwie bis neun weiterdösen, obwohl die action im elterlichen schlafzimmer nicht zu kurz kommt: blaue nase nach sams kopfstoß.
frühstück und ein blick aus dem fenster sagt mir: zeit zum schneescheren. also nichts wie raus, die kinder im gepäck. haustür auf - griff nach der schneeschaufel - schneeschaufel nicht da.
samuel! wo ist die schneeschaufel?!
kleinlaut: bei unserem schneehügel am dorfplatz
(in worten: dreißig meter weg, dreißig meter durch dreißig zentimeter neuschnee)
hopse, die beine hoch anziehend, raus zum dorfplatz. die schaufel ist nicht zu sehen. sie hatte leider keinen lawinenpiepser dabei - keine chance sie schnell zu finden. rupis schneeschaufel muss herhalten! dafür, dass er sie mir ohne sein wissen borgt, räum ich ihm auch den schnee vor der haustüre weg. schere den ganzen dorfplatz aus, eigentlich nur um unsere schaufel zu finden. kurz bevor ich fertig bin kommt sie mir unter.
irgendwie schaff ich es bis zum kiebitzweg. offensichtlich ist vor einiger zeit der kleine schneepflug hier durchgekommen. aber auf den parkplätzen sieht es schlimm aus.
die schwierigste frage: wohin mit dem ganzen schnee?
einfach über den zaun ins niemandsland. gott sei dank alles pulver - aber nach zwanzig metern geht es schon erstmals in die hände. irgendwie sieht das alles so nach sysiphus aus. kaum hat man an einer stelle geschert, ist an der anderen wieder eine zentimeterschicht neuschnee drauf. da! ich hör einen schneepflug. aber er fährt vorbei. ich denke: schlecht, dass ich oben angefangen habe, der hat wohl geglaubt, da ist eh alles frei.
aber zehn minuten später kommt er dann doch noch - und fährt mit seiner schmalen schaufel einmal (in worten: EINMAL) durch. nicht ohne im unteren teil mit dem weggeschobenen schnee an susis gartenmauer die straße so zu verengen, dass nicht einmal noch ein auto an einem parkendem vorbeikäme. der schnee muss weg von da. also wieder nicht fertig. wieder weitermachen. inzwischen helfen die kinder (die großen starken der nachbarn - samuel beschränkt sich auf schneeumverteilung auf dem dorfplatz). sie sammeln mit der schneehexe schnee für einen noch höheren berg am dorfplatz. jede ladung die ich nicht über den zaun befördern muss ist eine hilfe.
zu mittag bin ich zu müde zum essen, der hunger verkrümelt sich nach ein paar bissen - aber der tag kennt keine gnade. nachmittag ist kinderfasching angesagt. dafür geh ich jetzt ins bett - ehrlich. und es ist grad mal neun (2100).