| die letzten tage in freiheit |
25. April 04
dieser mann - sieht man es ihm an - hat sich für den harten, steinigen weg des lebens entschieden. er hätte es sich auch einfach machen können und irgendwo in einsamkeit sein dasein fristen können, aber nein - er will dass es anders kommt: und also wird er im mai zum traualtar schreiten.
was natürlich bedingt, dass er davor noch einmal richtig eingewassert wurde. gestern abend durfte ich bei diesem unternehmen zugegen sein - und es war kein kinderspiel. viele seiner freunde - tschuldigung, aber beim poltern gibts keine freunde - waren mit grossem respekt angereist, wussten wir doch, dass er jeden einzelnen von uns jederzeit unter den tisch trinken konnte.
manche gingen sogar soweit, zu glauben er würde uns auch noch alle zusammen unter den tisch saufen, wenn wir hintereinander gegen ihn antreten würden. und ganz ehrlich, lange zeit sah es auch gar nicht gut für uns aus. eigentlich hatte ich ständig das gefühl, wir würden ihn unterfordern. wenn er bei einem spiel wieder einmal alkohol zu sich nehmen hatte müssen, dann folgte gleich darauf ein kräftiger zug an der halben, um den durscht zu löschen.
aber wie so oft im leben forderte das tempo dann seinen tribut und als der neue tag schön langsam in die stube zog, begann sich der geist des rausches über unseren kandidaten auszubreiten. wiewohl man sagen muss, die folgeschäden sollten sich heute in grenzen gehalten haben, denn das meiste was KH zu sich nahm roch eindeutig nach bier oder weissbier - so richtig durcheinander trank er eigentlich nicht.