| frequency 2004 |
15. August 04
back from frequency - total durchnässt aber glücklich könnte man sagen. glücklich, dass ich mich dank sabines geburtstag noch nicht am donnerstag abend hinlocken ließ und damit einem rausch entkam, glücklich, dass der freitag trotz gegenteiliger wetterprognosen durchaus sehenswert sonnig war, glücklich endlich die dandy warhols einmal - wenngleich im strömenden regen - live erlebt zu haben und glücklich ash die chance gegeben zu haben, ihre mäßige vorjahrs performance heuer zu toppen.
und einen schönen dank an die nachbarinnen vom camping nord: bin noch nie für das anfertigen von zwei fotos mit freibier und würstl belohnt worden. daran werden sich entsprechende anforderungen in zukunft messen lassen müssen.
die geschichte im detail:
freitag zeitig am vormittag komme ich mit einer kiste trumer unter dem arm bei christophs campingbus an, gerade noch rechtzeitig, um den anstich des selbstkühlenden kaiserfasses (20 liter) mitzuerleben. acht stunde später sollte es leer sein, aber da war ich schon einen stock tiefer - am ring - mitten in der meute.
see saw
stark wie immer in letzter zeit der auftritt der salzburger lokalmatadore. sowohl in musikalischer wie auch in unterhaltender hinsicht sind die jungs derzeit einfach gut drauf und finden immer wieder eine passende meldung um das publikum bei laune zu halten.
3 feet smaller, winson und whyte seeds
gehen irgendwie als coole begleitmusik zu diversen freizeitaktivitäten - ballspielen, frisbee spielen, becks trinken - unter, sind aber trotzdem hörenswert ohne wirklich bleibende eindrücke zu hinterlassen
ash
wir nutzen die abwesenheit einer großen fangemeinde um uns in die vordersten bereiche vorzuwagen und werden mit einer ambitionierten darbietung der dauerbrenner aus nordirland belohnt. im gegensatz zum letzten jahr rocken ash diesmal wirklich und der funke springt auch ins publikum über.
the darkness
wer das nicht gesehen hat, wird es nie verstehen, und wer es nicht gesehen hat wird es wahrscheinlich auch nie glauben: da hupft ein sänger der aussieht wie eine mischung aus freddy mercury (bewegungen, stimmakrobatik) und otto (haare, figur, schritte) in siebziger jahre glitterrock mode auf der bühne herum und jammert sich einen runter, weil seinem saumäßigen dialekt die germanophile umwelt nicht - oder nur sehr beschränkt - folgen kann. aber was ihnen gelingt ist die satirische aufarbeitung eines musikgenres, das eben in diesen siebziger jahren und in den frühen achzigern seinen höhepunkt hatte. fric würde sagen die waren lustig
seeed
letztes jahr im alternative tent waren sie mitverantwortlich für das chaos am festival, als die ausgänge zu schmal und das gedränge besorgniserregend wurden. diesmal durften sie auf der hauptbühne grooven und man sah deutlich, dass sie ihnen um keinen meter zu groß ist. gut, die musik muss man mögen, aber die bühnenpräsenz ist einfach großartig.
die ärzte
und zu guter letzt noch mehr als zwei stunden mit den ärzten, jener band die ich schon vor knapp 20 jahren im kongresshaus sah - und damals ganz und gar nicht verstand - deren unbeschwerter rock in kombination mit ätzenden deutschen texten aber nach wie vor das vorbild für alle anderen deutschen bands sein muss, die ähnliches versuchen. manchmal ordinär, manchmal wortgewandt, aber immer rotzfrech und mit jeder menge power.
mando diao
ziemlich überraschend für mich, sicher eines der highlights, wie diese jungen schweden das am samstag nachmittag bereits extrem durchnässte publikum in fahrt brachten. diese rockband ist eindeutig noch für höheres vorgesehen.
apocalyptica
metallica am chello - schwer vorstellbar, aber zu abwechslung einmal richtig cool. und dann doch auch wieder nach einer stunde genug. nichts für ungut, aber da klingt dann schnell ein lied wie das andere. trotzdem, ein gewisser positiver überraschungseffekt kann nicht geleugnet werden.
dandy warhols
im gegensatz zu meinen freunden bei fm4, denen vielleicht die aussicht aus dem vip zelt etwas zu trübe schien und die den auftritt der dandy warhols nicht eben als bereicherung empfanden, war ich von einer der bands deretwegen ich das ticket fürs festival eigentlich gekauft hatte - die andere hatte leider abgesagt: dashboard confessional - total begeistert. mit ihrer trompete im hintergrund - und manchmal auch im vordergrund - schaffen sie einen unvergleichlichen sound und mitreissend waren sie trotz des sauwetters auch allemal.
keane
zum abschluss dann noch die wanderung zur 2nd stage und vorne in der zweiten reihe ein konzert mit drums, piano und vocals: auch so kann man musik machen. und keane frontman tom chaplin hatte sogar mittendrinnen einmal die muse, ohne mikrofon eine ansage zu machen - die fangemeinde die nach mitternacht noch dem regen trotzte war überschaubar. guter abschluss eines gelungenen frequency 2004.
und: ich hab zwar keinen frozen margarita getrunken, aber zumindest einen fotografiert, oder so