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ob du es glaubst oder nicht, heute auf der heimfahrt im zug habe ich mir wirklich einmal gedanken gemacht. gedanken, wofür in meinem freundeskreis eigentlich das wort "flexibel" steht. weisst du, es ist nämlich so: wenn du nach der arbeit nicht nach hause gehen willst und noch lust auf ein bier oder eine snooker partie hast, dann wählst du einfach eine von drei nummern - sagen wir einfach einmal die nummer von h. - und fragst an, ob er flexibel ist? dann wird er natürlich sofort total erschrocken nachfragen: heute? aber so flexibel wolltest du gar nicht sein. nein, morgen - hm, nein da bin ich schon in wien - irgendwann die tage - nein, eigentlich nicht.

und schon hast du ihm ein total schlechtes gewissen gemacht. jetzt pass auf, h. aber nicht auf den mund gefallen kontert: heut hätt ich aber zeit. kurzer tiefschlag, aber nicht wirklich ein problem. denn ich antworte ganz wach: warum nicht? muss nur schnell zuhause anrufen, dass ich später komme. h. paddelt zurück - na eigentlich hab ich eh nicht wirklich zeit heute ... dacht ich mirs doch *g*. innerlich schnaufe ich tief durch, weil zuhause hätte es wahrscheinlich niemand verstanden wenn ich heute später heimgekommen wäre. und so: doppelt schlechtes gewissen bei h.

und die moral: eigentlich frotzeln wir uns mit dem flexibel immer gegenseitig genau dann, wenn wir vermuten, dass der andere ohnehin keine zeit hat. und wenn er dann doch zufällig keinen anderen termin hat, dann treffen wir uns sogar manchmal. wahre freundschaft eben ...

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