| david ortiz |
02. Juni 05
jetzt, eines ist klar. das wird sicher niemand verstehen. aber es gehört einfach gesagt: es sind momente wie dieser eben, die den amerikanischen sport so anders machen. und da meine ich jetzt nicht die werbung in den häufigen pausen. nein, stell dir vor du spielst baseball, irgendwo in boston und "nachbar" baltimore ist gerade einmal zu gast. eben jenes baltimore, das die liga des weltmeisters 2004 nach zwei monaten überraschenderweise anführt. das spiel ist knapp und baltimore geht mit einer 4:3 führung in die untere hälfte des letzten innings (in der traditionell die heimmannschaft zum schlagen kommt).
und dann geht alles in schöner abwechslung. einer wird rausgeschmissen, der nächste erreicht die erste base. ein zweiter geht raus, und ein zweiter erreicht eine base. mit zwei leuten in realistischer "scoring position" kommt david "baloo" ortiz zum schlagen. und arbeitet den baltimore pitcher bis zum "full count" - für dich: bis es heisst, nach dem nächsten ball geht er entweder ohne schlag zur ersten base, weil der pitcher viermal nicht die zone getroffen hat, oder das spiel ist aus, weil ihm der pitcher den 3. strike anhängt.
weil du aber nicht dumm bist, weisst du was jetzt kommt. keiner der beiden oberen fälle tritt ein, denn ortiz trifft die kugel und setzt sie nach 400y irgendwo in die ränge - homerun! - und boston macht drei punkte und hat die partie gewonnen. ich meine, es war die letzte möglichkeit. sicher, wenn 30 teams 181 spiele im jahr abwickeln, dann kommt so etwas natürlich etwas häufiger vor, als wenn 10 teams 34 partien austragen, aber trotzdem, das ist wie liverpools champions league comeback, nur in einem ganz gewöhnlichen wochentagsspiel - sogar noch am nachmittag (ortszeit) - das können schon nur die amerikaner. ein bisschen bluna sind sie ja doch.