| green day |
05. Dezember 05
man kann ja schreiben was man will, diese jungs waren im letzten jahr die großen abräumer am musikmarkt. und wenn man american idiot gehört hat, dann sicher nicht zu unrecht. jetzt bin ich kein fan der ersten stunde, eher ein frischgefangener - weil ich eben so richtig nur american idiot kenne, aber woher haben die jungs das ettiket punkband?
wer die im november veröffentlichte live DVD (+CD) bullet in a bible sieht, der findet die punks unten im publikum, green day sind zwar schwarz gekleidet und sehen nicht ganz so schön aus wie robbie williams oder enrique iglesias, aber ihre musik erinnert doch neuerdings eher an die gitarrenrocker-faserschmeichler der 80er jahre. und da ganz besonders an reo speedwagon - einst, und also zu jener zeit also den achziger jahren, eine meiner lieblingsbands. nachdem sich hier quasi ein kreis schließt ist mir auch seit dem anschauen der DVD klar, warum ich mich für ihre musik so leicht begeistern kann.
fairerweise sei erwähnt, dass das punkelement in der sprache - und also den liedtexten und zwischenansagen - natürlich nach wie vor durchbricht, wenngleich die aufforderung den staudenschorsch zu f***** ja inzwischen schon gemeinhin als liebkosung gilt.
jedenfalls erkennt man in den zwischen den songs plazierten interviewteilen mit den mitgliedern der band sehr schnell, dass hier weder bono noch sting die reden für die jungs schreiben, sondern drei rhetorische lehrlinge die rockwelt erobert haben. wirklich lieb wird es erst, als das publikum zu wort und gesang kommt, um auf seine weise zu erklären, warum sie so auf green day abfahren: das macht jeder auf seine art nett und mit esprit, ob da jetzt die luftgitarre mitschwingt oder das punkpaar händchenhaltend um worte ringt.
mein fazit: wer green day kennt kommt um die DVD ohnehin nicht herum, und wer sie kennenlernen will, dem kann die vorliegende sammlung als perfekter einstieg in das schaffen einer massentauglichen punkband - jetzt schreib ich es schon wieder dieses wort - dienen. absoluter kauftipp.