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| should you do it? |

yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah!

if you could watch the flaming lips play the muffathalle, would you do it (yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah, yeah!)

eines ist sicher: deutschland darf nicht weltmeister werden! aber deutschland darf am mittwoch das beste konzert des jahres erlebt haben. früher, ganz, ganz früher, da glaubte ich allen ernstes noch ein U2 konzert, ein bruce springsteen konzert, ein r.e.m. konzert wären ein muss - und wenn alle drei auch durchaus spektakuläre EUR60+ events waren, wenn du noch nie ein konzert mit den flaming lips gesehen hast - um vergleichsweise spottbillige EUR23 - dann weißt du nicht, wie schön ein abend mit livemusik sein kann.

seit 1984 leben wayne coyne und seine bandkollegen in ihrer eigenen welt, die ein bisschen über das weltliche hinausgeht und sowohl in der musik, den texten als auch gerade den liveauftritten ein wenig "nicht-von-dieser-welt" wirkt. kindliche anwandlungen wie waynes riesenhände, der konfettiregen während "do you realise", ins publikum geworfene riesenluftballons, die weitwinkel kamera über dem mikro, die waynes gesicht auf die leinwand projeziert paaren sich da mit dem aufruf zur liebe, weil nur die liebe uns retten kann. die liebe und die kindliche unbekümmertheit.

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| southside: der sonntag |

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jetzt könnt ich dir eigentlich schon von den flaming lips vorschwärmen - mittwoch in münchen - und dabei hab ich dir noch gar nichts über die bands am southside-sonntag erzählt. also alles der reihe nach:

die erste überraschung lieferte eine junge irin mit ihrer dreimannband, wallis bird lockte die um diese frühe zeit bereits vor der bühne weilenden festivalbesucher mit einem kraftvollen auftritt aus der reserve. selten, dass um 1300 uhr schon eine so gute stimmung herrscht. donavan frankenreiter nutzte die gunst der stunde und surfte auf der welle der begeisterung, die wallis bird hinterlassen hatte professionell herum - das kann er ja angeblich. jack whites sideproject the raconteurs hatten auch gar keine probleme beim publikum anzukommen, aber dann wurde der nachmittag etwas flau: the elbow lieferten ein zu wirres soundgemisch, eine musikrichtung zu viel für meinen geschmack.

und dann kam mein persönlicher aufreger des tages: die arctic monkeys - mehr monkeys als arctic - haben in ihren jungen jahren bereits sehr gute musik geschrieben. aber die überheblich zur schau getragene unlust ihres sängers, der sich mockierte, dass ihm im publikum zu wenig bewegung sei, obwohl man aus den hinteren reihen wegen der staubentwicklung schon beinahe nicht mehr auf die bühne sah, und das bei 30° im schatten - ohne schatten vor der blue stage ... da hätte ich ihn am liebsten von der bühne geholt.

also nichts wie vorzeitig abgebrochen und hinüber zur green stage, zu - wie wir meinten - unserem letzten wechsel der location. fettes brot waren schon in voller fahrt und hielten die gute stimmung auch während des gesamten sets aufrecht ohne plattdeutsch ermüdend zu werden. ein highlight: "nordisch by nature" in vier versionen (als rod stewarts "i am sailing" oder bobby mcferrins "don't worry be happy" zum beispiel)

und dann kam der sturm. und aus.


| southside: der samstag |

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samstag war achtelfinaltag. deutschland vs schweden zwar erst um 1700 uhr am spielfeld, aber bereits zu mittag allgegenwärtig. das erste highlight des festivals an diesem tag ist ukrainian folk punk - du hast es hier schon gelesen: gogol bordello aus new york mit seiner schrägen darbietung bringt die menge bei 30° zum kochen und wirbelt ungeheuer staub auf vor der blue stage - nicht schwer wenn es in tuttlingen nie regnet und 10.000 das gras zertrampelt haben. mehr happy punk, ska or you name it kommt dann im anschluss aus argentinien: karamelo santo verzücken mit spielfreude und einer anderen sprache zwischendurch: spanisch.

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| southside 2006 |

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jetzt, ohne das mit meinem nachbarn abgesprochen zu haben: hier kommt mein erster versuch einer nachbetrachtung des southside festivals ... leider ohne berichte zu seeed und manu chao, aber das ist eine andere geschichte.

man sagt, dass es am southside noch nie geregnet habe. und wer den salzburger schnürlregen am frequency festival kennt, der wird auch nach diesem wochenende in baden württemberg behaupten, es habe doch eigentlich nie geregnet. wie wohl ich von einer nassen hose berichten kann ... und dir versichern kann, dass sie von außen nass geworden war und nicht nach bier roch.

am sonntag abend, nach drei tagen festival und in anbetracht einer viereinhalb stündigen autofahrt vor uns, schaute wir uns beim anblick des aufziehenden gewitters nur kurz an, fragten uns innerlich "mann oder memme" und entschieden uns dank unseres fortgeschrittenen alters für die memme. wir packten unsere sachen, das zelt wartete schon im auto - und das war gut so: denn wir kamen nicht weit und - ob du es glaubst oder nicht - der halbe zeltplatz kam uns entgegen. erst eher der müll, dann schon die größeren teile, schließlich ganze zelte. nur richtig zu regnen fing es eigentlich nie an. und als wir beim auto waren, war der spuk schon wieder vorbei, bloß es waren so viele geflüchtet, dass wir plötzlich im stau standen und weder vor noch zurück kamen.

viel fehlte nicht und wir hätten das auto wieder geparkt - gleich da in der wiese - und wären retour zu seeed und manu chao gegangen. wie ich heute lesen durfte, kamen sie nach einer längeren pause - die technik war in mitleidenschaft gezogen - auf die bühne und bereiteten dem festival einen würdigen abschluss.

aber jetzt zu dem was ich gesehen habe:

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| on my way |

in weniger als zehn stunden startet die reise zum southside. drei nächte im zelt. drei bühnen voll musik. drei tage lärm und pfadfinderlagerstimmung. das wird wieder eine konditionsfrage. vielleicht habt ihr glück und ihr lest ein paar zeilen auf dieser seite. die telefonrechnung nach malaysia spricht aber eher dagegen, dass es viele einträge werden ;-)


| völlig fertig |

kennst du das gefühl, wenn die hitze so unerträglich wird, dass du zu gar nichts mehr fähig bist? ich red mich jetzt einfach einmal auf die sonne aus, weil der alkohol kanns nicht gewesen sein. und da war gestern dieses kiebitzwegfest und heute muss dann das weißbier wieder geleert werden und das alles bei dieser schwülen hitze, dass du glaubst du bist in KL. was kann es schöneres geben!


| das wetter |

es mag am wetter liegen - schließlich war es außergewöhnlich in diesem frühjahr, dass wir drei sonnentage hintereinander hatten. es mag aber auch an der fußball-wm liegen, schließlich muss man da jeden tag drei spiele beobachten. es mag aber auch ganz einfach an meiner faulheit liegen. nein, dass nun wirklich nicht! ich bemüh mich seit jahr und tag euch auf dem laufenden zu halten. also bitte nicht jetzt mit vorwürfen kommen. es kann einfach einmal vorkommen, dass ihr tageweise nichts von mir hört. besonders dann, wenn das kiebitzwegfest vor der tür steht, das bier schon angezapft ist, die frau übertrittsprüfung in der gresangsschule hat, holland gegen die elfenbeinküste ein intensives match spielt und das wetter unser fest wieder einmal ins ungewisse stürzt! danke für euer verständnis.


| huaaarrgh!!! |

erstrundengekicke bei einer fußball-WM entwickelt sich immer mehr zum ignorierbaren erlebnis. frankreich/schweiz und brasilien/kroatien als standfußballfeste über 90 minuten. schaut aus als wolle keiner weltmeister werden. jetzt fehlen zwar noch zwei spiele, aber momentan scheint es so als ob nach der ersten runde deutschland der neue favorit ist ... und die sollten doch eigentlich spätestens nach dem achtelfinale heimfahren!


| außenseitersterben |

jetzt ist es ja das salz in der suppe, wenn außenseiter bei einer WM groß auftrumpfen und die favoriten schlecht aussehen lassen. diese WM 2006 - sorry for violating your copyright, FIFA - macht es sich aber zur gewohnheit, dass die favoriten nach fünf minuten 1:0 führen und die underdogs einfach zu under sind um sich aus dieser situation noch einmal herauszuretten. einzig nennenswertes gegenbeispiel der ersten WM tage: trinidad und tobacco oder so. jedenfalls ist diese WM in deutschland nach vier tagen typisch deutsch: total nüchtern und völlig ohne überraschungen. ich hoffe das ändert sich bald, weil sonst muss ich mich auf andere sachen konzentrieren und dem fußball ade sagen. wer will schon vier südamerikanische und zehn europäische teams im halbfinale sehen ...


| lerne deine nachbarn kennen |

jetzt sagt man ja gemeinhin, dass fußball nicht eben etwas großartig bildendes an sich hätte. da möchte ich dir heute aber gerne widersprechen. es ist nämlich so: wir wissen seit jahren, dass unsere überaus sympathischen und unaufdringlichen nachbarn - jene die nur gerne etwas zu häufig grillen - aus dem ehemaligen jugoslawien stammen. aber bis heute war uns nicht klar, aus welcher gegend genau. nun, als sie dann am nachmittag just bei holland gegen serbien&montenegro im freien versammelt vor dem fernseher saßen und nicht eben bei den großchancen der niederländer, sondern bei torchancen auf der gegenseite jubelten, da fiel es mir wie schuppen aus den haaren: sie können keine kroaten sein - und bosnier war bei dem grillwahn ohnehin nie auf der shortlist gestanden - sie mussten ganz einfach serben sein.

jetzt am abend ist es gespenstig ruhig - serbien hat gegen holland 0:1 verloren ...


| heimspiel |

jetzt soll es ja endlich mit dem wetter wieder bergauf gehen. aber wenn du trotzdem nichts sinnvolles vorhast am wochenende, dann wär da vielleicht noch die option live der stadiondachhebung in wals-siezenheim beizuwohnen. im hinblick auf den endausbau für die EM2008 wird das stadion wals ja auf 30.000 sitzplätze erweitert - und als erster schritt dafür ist eben die hebung des bestehenden stadiondachs notwendig.


| maradona, der goldjunge |

schade eigentlich, dass ich es dir erst jetzt sagen kann. weil ich muss ganz ehrlich zugeben, ich habs auch erst spät erfahren und dementsprechend eigentlich nur mehr selbst schauen können, dass ich vor den fernseher komme. und also spielten sie uns auf ARTE heute jean-christophe rosés "maradona, der goldjunge" - ein film über aufstieg, fall und wiederaufstieg eines fußballidols. schön, mitanzusehen welch geniale tore dieser mann in seiner besten zeit schoss, schmerzlich zu sehen, wie er später dann den drogen verfiel, auf 120 kilo zulegte nur um nach entziehungs- und entschlackungskuren dann wieder als gefeierter held einer argentinischen tv sendung im mittelpunkt des interesses zu stehen.

wenn du siehst, wie dieser mann sogar noch in seinen dunkelsten stunden von hunderten juornalisten und neugierigen gejagt wurde, dann verstehst du irgendwie schon, dass man da nicht mehr ganz normal bleiben kann. das muss einfach einen schaden hinterlassen, ehrlich.

und dann sucht man natürlich sofort noch im internet nach den club seiner zweiten heimat: ssc napoli - 2004 nach jahren in der zweitklassigkeit mit millionenschulden in der versenkung verschwunden - und heute wieder zweitklassig.