| southside 2006 |
26. Juni 06
jetzt, ohne das mit meinem nachbarn abgesprochen zu haben: hier kommt mein erster versuch einer nachbetrachtung des southside festivals ... leider ohne berichte zu seeed und manu chao, aber das ist eine andere geschichte.
man sagt, dass es am southside noch nie geregnet habe. und wer den salzburger schnürlregen am frequency festival kennt, der wird auch nach diesem wochenende in baden württemberg behaupten, es habe doch eigentlich nie geregnet. wie wohl ich von einer nassen hose berichten kann ... und dir versichern kann, dass sie von außen nass geworden war und nicht nach bier roch.
am sonntag abend, nach drei tagen festival und in anbetracht einer viereinhalb stündigen autofahrt vor uns, schaute wir uns beim anblick des aufziehenden gewitters nur kurz an, fragten uns innerlich "mann oder memme" und entschieden uns dank unseres fortgeschrittenen alters für die memme. wir packten unsere sachen, das zelt wartete schon im auto - und das war gut so: denn wir kamen nicht weit und - ob du es glaubst oder nicht - der halbe zeltplatz kam uns entgegen. erst eher der müll, dann schon die größeren teile, schließlich ganze zelte. nur richtig zu regnen fing es eigentlich nie an. und als wir beim auto waren, war der spuk schon wieder vorbei, bloß es waren so viele geflüchtet, dass wir plötzlich im stau standen und weder vor noch zurück kamen.
viel fehlte nicht und wir hätten das auto wieder geparkt - gleich da in der wiese - und wären retour zu seeed und manu chao gegangen. wie ich heute lesen durfte, kamen sie nach einer längeren pause - die technik war in mitleidenschaft gezogen - auf die bühne und bereiteten dem festival einen würdigen abschluss.
aber jetzt zu dem was ich gesehen habe:
freitag nachmittag ists, als the answer und dann zebrahead das festival auf der großen bühne (in weiterer folge hier: green stage) mit der art von musik eröffnen, die sich mir nicht so eröffnet. aber das macht nichts, denn eine stunde später spielt mit den kooks die erste THE band und sie mühen sich redlich.
so richtig am southside angelangt bin ich dann mit death cab for cutie. sehr zurückhaltende - passend zu den heißen temperaturen - aber grundsolide und ins ohr gehende musik. etwas weiter drüben und dann auch ganz ohne zurückhaltung die paradefestivalband aus schweden, mando diao, die auf jedem festival zu spielen scheinen und trotzdem noch immer begeistern können. ich musste mir ihr aktuelles t-shirt kaufen, nicht weil ich so ein großer fan wäre - nein, weil es blau-gelb ist und am nächsten dem schwedischen nationaldress kam, das ich am samstag zum achtelfinale tragen wollte.
der zickzack-kurs zwischen green stage und nebenbühne (in weiterer folge hier: blue stage) sollte noch ein paar mal anhalten, adam green stellte am nachmittag unter beweis, dass er noch immer eine dreckige stimme passend zum inhalt seiner songs hat und am frühen abend weit nüchterner wirkt als kurz vor mitternacht ... aber tun wir das nicht alle? hernach rockten wieder die schweden und the hives waren für mich eine positive überraschung. jetzt magst du sagen, wenn man sich nichts erwartet, dann kann man leicht zufrieden gestellt werden, ganz so schlimm wars aber nicht: nein, die jungs wirkten sehr von sich selbst überzeugt, brachten das aber im gegensatz zu anderen bands sympathisch - um nicht zu sagen kabarettistisch - herüber und die menge zum grolen.
bleiben vom freitag noch the strokes und auch wenn ich früher gegangen bin, weil der tag lang, der mann alt, das bein eingeschlafen und die blase voll war, diese band lieferte eine sehenswerte show ab. fernab von allem rüpelhaften, das man ihnen in den ersten jahren ihres erfolgs nachgesagt hatte.
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