| interview mit hugo 7 |
29. September 06
hugo, ein bekannter österreichischer autor hat sich bei dir offensichtlich eine anleihe genommen und bringt ein buch in interviewform heraus. hast du die chance verpennt, oder was?
jetzt einmal ganz ehrlich, was ist neu daran? die geschichte mit der interviewform hab ich ja bereits 2004 erfunden, da hat sich der haas noch überlegt, was er nach seinen brenner romanen denn nun überhaupt schreiben soll. und wenn wir uns ehrlich sind, dann hätt er doch besser die leisten bei seinem schuster gelassen.
aber hugo, der mann wird gefeiert?
und zu recht so, weil er wieder einmal alle erwartungen erfüllt in dem er sie einfach nicht erfüllt. und genau das erwarten wir doch alle von ihm. jetzt stell dir doch einfach einmal vor, wolf haas würde einen roman schreiben wie ihn alle schreiben. die meute fiele über ihn her, wie einfallslos, so fad, so angepasst. und so klaut er sich einfach meine idee mit dem interview und zieht sie beinhart über das ganze buch durch. und nicht nur das, er zieht sie ja auch noch in allen buchbesprechungen durch. er knebelt die zeitungsjournalisten, dass sie nicht einfach buchbesprechungen schreiben, sondern ein interview mit ihm abdrucken, quasi sein buch revisited und noch einmal ein paar seiten mehr interview. da passt schon ein rad ins andere.
wie beurteilst du "das wetter vor 15 jahren" dann?
also in erster linie einmal ist es kein brenner. und das war ja auch so gewollt. von herrn haas, nicht so sehr von seinen lesern. es ist wie eine neue CD von einem künstler, der gerade die beste CD seines lebens abgeliefert hatte. du erwartest dir im ersten moment mehr vom selben und bist zuerst etwas verstört, wenn du ganz etwas anderes hörst. aber dann merkst du, dass das andere - für sich gesehen - auch wieder etwas ganz großes ist. und dann wirst du auch damit wieder glücklich sein. ich bin erst am zweiten tag (von vier) im buch, aber ein bisschen bluna ist er schon, der herr haas. und das ist gut so.
Mehr "| interview mit hugo 7 |" »