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| wie wahr |

jetzt schickt sams faustballtrainer schon mails zum schmunzeln aus. wie das hier, wo beschrieben wird woran du erkennst, dass du im jahr 2008 lebst:

1. Du unabsichtlich deine PIN-Nummer in die Mikrowelle eingibst.
2. Du schon seit Jahren Solitär nicht mehr mit richtigen Karten gespielt hast.
3. Du eine Liste mit 15 Telefonnummern hast, um deine Familie zu erreichen, die aus 3 Personen besteht.
4. Du eine Mail an deinen Kollegen schickst, der direkt neben dir sitzt.
5. Du den Kontakt zu Freunden verloren hast, weil sie keine e-Mail-Adresse haben.
6. Du nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommst und dich mit Firmenname am Telefon meldest
7. Du auf deinem Telefon zu Hause  zweimal die Null wählst, um ein Amt zu bekommen.
8. Du seit 4 Jahren auf deinem Arbeitsplatz bist, allerdings für 3 verschiedene Firmen.
10. Alle Fernsehwerbesendungen eine web-Adresse am Bildschirmrand zeigen.
11. Du Panik bekommst, wenn du ohne Handy aus dem Haus gehst und umdrehst, um es zu holen.
12. Du morgens aufstehst und erst mal Outlook aufmachst, bevor du einen Kaffee trinkst.
13. Du den Kopf neigst, um zu lächeln ;-)
14. Du diesen Text liest und grinst.
15. Schlimmer noch; dass du bereits weißt, wem du diese Mail weiterleitest.
16. Du zu beschäftigt bist, um festzustellen, dass in dieser Liste die 9 fehlt.
17. Du die Liste jetzt noch mal durchgehst, um nachzuschauen, ob wirklich die 9 fehlt.
... und jetzt lachst ...

Übrigens:
Ein südamerikanischer Wissenschaftler hat nach langwierigen und
komplizierten Untersuchungen herausgefunden, dass Personen,
die sexuell kaum aktiv sind, ihre e-Mails mit der Hand auf der Maus lesen.
Du brauchst sie jetzt nicht mehr wegnehmen, ist eh zu spät...

was für ein glück, dass ich einen trackpad auf meinem macbook hab.


| verspätungen |

jetzt ist die öbb als bahnunternehmen ja nicht eben für pünktlichkeit und kundenfreundlichkeit bekannt. wenn du dich über volle züge beschwerst, dann bekommst du gemeinhin "in 15 minuten fährt der nächste, nehmen sie halt den". aber der heutige morgen hat mich wieder gelehrt, dass alles noch zu toppen ist:

da gehst du nichtsahnend zum bahnhof und liest am bahnsteig, dass dein zug 24 minuten verspätet ist. du denkst, na dann nehm ich eben den bus, nur als dieser 100m weiter und knapp zehn minuten später daherkommt, fährt auch gerade dein zug ein. also nichts wie zurückgerannt zum zug und hinein in die warme stube. dort antwortet der schaffner auf deine frage, warum der zug nach 10 minuten kommt, wenn er doch 24 minuten verspätung hat: ich bin 40 minuten zu spät.

okay, die öbb können dir also am bahnsteig nicht den nächsten zug anzeigen, der hier einfährt, sondern nur den der um diese zeit geplant wäre und seine verspätung. tolle technik!


| das ende |

jetzt ist sie also vorbei. es war ein wahrer rockhouse marathon, aber diese woche mit vier gigs in vier tagen war es wert. auch wenn johnny bramwell, der sänger von i am kloot, gestern abend genauso wie ich bereits zu beginn des konzerts gezeichnet war - ich von den anstrengungen der vier konzerte, er vom bier - so entwickelte sich doch ein schönes konzert voller melancholie (die große stärke der band aus manchester) und starker momente, das die besucher bis zum schluss im bann hielt. faszinierend, wie es musiker immer wieder im antrunkenen zustand schaffen, doch noch jeden ton zu treffen und jeden akkord zu greifen (wenn sich nicht gerade pat doherty heißen).

love and desaster
, darum geht es in vielen der lieder, und keiner kann es auf diesem level (250 besucher rockhouse-gig) besser beschwören als bramwell. für mich steht er am podium mit nick cave und damon albarns the good, the bad and the queen, nur eben nicht auf dem ganz obersten stockerl - aber diese beiden acts sind dann fürs rockhouse wohl zu groß.


| mein alter |

jetzt hab ich kettcar heute ja nicht zum ersten mal gesehen. ganz im gegenteil, muss eigentlich schon lange überlegen, ob ich mit den fingern einer hand noch auskomme. da war southside, da war rockhouse, da war frequency, wieder rockhouse ... aber die herren sind einfach um die 40, also mein alter, und irgendwie passt das dann doch gut zusammen.

zu kettcar musst du nicht gehen, weil sie eine schöne sängerin haben, oder gar die jungs fesch wären. und du musst auch nicht gehen, weil sie auf der bühne so tolle verrenkungen vollführen. irgendwie auch nicht wegen der besonders amüsanten ansagen zwischen den liedern - wiewohl die heute ganz gut rüber kamen.

vielmehr kannst du wegen der texte gehen - die, und auch das ist jetzt eher untypisch, sogar gut zu verstehen waren. und natürlich wegen der melodien die ins ohr gehen. es hat schon was, wenn 2/3 im vollen saal bei jedem lied mitsingen (können).


| OOEN relaunch |

unsere nachbarn aus oberösterreich haben gestern abend während ich fein im klezmatics konzert war einen durchaus erwähnens- und sehenswerten relaunch hingelegt. die armen kerle sind ganz schön ins schwitzen gekommen, weil sie für den abend auch gleich noch eine große party angesetzt hatten. und da hätte es sich nicht gut gemacht, wenn nichts zu feiern gewesen wär.

aber so ist ja alles gut ausgegangen. gratulation!


| 38 |

nein, ich will mich nicht jünger machen, als ich bin. aber achtundreißig ist ungefähr ziemlich genau die anzahl der besucher, die heute abend die klezmatics nicht versäumt haben. und für die war das auch gut so. alle anderen potentiellen konzertbesucher haben definitiv etwas versäumt.

Klezmatics

einen wunderbaren abend mit jiddischen weltmusikklängen und woody guthrie vertonungen. und auch wenn die band aus amerika kommt, bei manchen liedern hättest du sogar mitsingen können, so nahe war das jiddische dem deutschen.

also falls dir wieder einmal jemand sagt, die klezmatics sind "in town", dann versuch dir bitte zeit zu nehmen. sie nicht zu sehen ist eine bildungslücke :-)


| weniger ist mehr |

jetzt ist das nicht eben ein titel der zu meinem marathon im rockhouse passt - schließlich war heute nur der erste abend von vier in dieser woche, die ich dort verbringen werde - aber für die band des abends trifft es trotzdem zu: johnossi sind ja nicht neu hier, sie waren vor gut einem jahr schon einmal im rockhouse, und doch hat sich einiges geändert: john spuckt nur mehr ganz wenig (kann sein, dass das auch mit seiner stimmbandreizung zu tun hatte), er trinkt momentan keinen alkohol vor den auftritten (kann sein, dass das mit den medikamenten zu tun hat, die er nimmt), johnossi klingen deutlich leiser als vor einem jahr (kann sein, dass er einfach nicht fit ist), ossis haare sind kürzer, sodass es echt auffallen würde, wenn ich ein foto vom letzten jahr als aktuell verkaufen würde.

aber welche power zwei musiker auf eine bühne  bringen können ist noch immer faszinierend. die songs der neuen CD sind dabei durchwegs rauer als das alte material, und es mag jetzt zu einfach sein zu sagen, die alten perlen gefallen mir besser, aber das konzert als ganzes überzeugt mit 1.000 volt.

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