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| the german frank sinatra |

jetzt kannst du dir ja wieder vorstellen, dass sie den peter alexander in amerika der einfachheit halber als "german" vorgestellt haben, wo er doch österreicher ist - und fast schon war, wie böhmen noch bei österreich war. aber das ist eine andere geschichte, als jene die sich gestern im rockhouse zutrug, wo stootsie und konsorten einen abend im feinsten zwirn hinlegten. manches klang brav nachgespielt, einiges hatte einen neuen rhythmus, vieles klang vertraut und alles war mit hohem respekt vor dem werk des peter alexander und dem hohen alter in den ersten reihen des publikums dargebracht. am mischpult hörte man sie murmeln: das publikum wird zu laut, da hört man ja die musik nicht mehr, als die fans zu klatschen begannen. es kommt nicht so oft vor, dass ICH im rockhouse den alterschnitt um jahre senke - aber das war durchaus auch einmal ein nettes erlebnis.

highlights gab es viele, die süßesten früchte in einer rockigen version und der auf die weite entfernung in statur und auch stimme sehr an den großen alexander erinnernde gastsänger manfred schönbauer (jason & die argonauten) stachen aber heraus.


| danke und aus |

jetzt hat es die österreichische politik wieder einmal geschafft: man diskutiert über einsparungen im millionenbereich und am ende einigt man sich auf einen faulen kompromiss, bei dem man dann ferientage einspart, statt geld. sehr schlau. und so nebenbei haben wir wieder sechs wochen lehrer-bashing hinter uns, in denen du dann vom volksmund hörst, dass 95% der lehrer ohnehin faul sind und nichts tun und sich nicht aufregen sollen bei soviel urlaub und sowieso.

hallo, kommt doch alle mal aus euren löchern und stellt euch ein jahr vor eine klasse. und dann lehnt euch gemütlich in euren bürosessel zurück in eurer angestammten arbeit. wenns lehrer so schön haben, warum seid ihrs dann nicht geworden? ich für meinen teil weiß zumindest, warum ich kein lehrer geworden bin.


| das phänomen susan boyle |

jetzt stell dir vor, diese geschichte hätte sich vor dreißig jahren abgespielt. kaum jemand hätte notiz genommen. aber heute kennt jeder susan boyle. jeder, fragst du, und traust dich nicht zu fragen, wer das sei? na gut, für dich die zusammenfassung von susi: susan boyle, 47, nicht eben eine schönheit vom lande, bewirbt sich bei britain's got talent und schießt in der ersten qualifikationsrunde den vogel ab, als sie alle skeptiker mit einer perfekt vorgetragenen version von "i dreamed a dream" aus les misérables aus den socken reißt. unbedingt sehenswert. und frag dich mittendrunter selbst, wie du diese frau auf den ersten blick eingeschätzt hättest. hier nochmal der link zum video, falls du noch nicht geklickt hast.


| gründonnerstag rules |

jetzt magst du ja über die kirche denken was du willst, aber ich sag dir, wenn du zu denen gehörst, die nur an ostern und weihnachten in die messe gehen, dann versäumst du das beste. wie meinte mein pfarrer heute bei der gründonnerstagsliturgie: mir gefällt das, wenn die kirche am gründonnerstag mit dem harten kern der sonntagsbesucher voll ist.

der gründonnerstag hat so etwas dumpfes, trauriges an sich. mehr tomte und kettcar, weniger happy sound. mehr FM4 und weniger Ö3. mehr frequency festival und weniger eurovision songcontest. das letzte abendmahl und die ölberg geschichte verleihen dem ganzen einen ganz eigenen charme. die lieder ziehen im tiefen bass vorbei an dir richtung karfreitag, wogegen in der osternacht plötzlich take that mit schmalz die frohe botschaft verkünden. und leute in der ersten reihe stehen, die du sonst nie bei einem konzert siehst.

aber gut, mir gehts ja nicht um die erste reihe und um den mainstream ... und deshalb ist mir der gründonnerstag auch viel lieber. 


| keane beim southside |

da wartest du sehnsüchtig auf die flaming lips oder peter fox und dann verkünden die southside macher ein komplettes neues set an künstlern - und das highlight ist keane. okay, wirst du sagen, keane waren ja mal ganz gut. ja, zu zeiten als fünf lieder ihrer ersten CD allesamt die toplisten der hitparaden erreichten. was folgte war eher bescheiden - aber ich erinnere mich gerne an jenen verregneten abend am frequency (welchen der hunderten?), als ich mit dem harten kern von festivalgehern gegen 2300 uhr vor der second stage stand und einem powerkonzert der drei briten lauschte. also vielleicht doch sehenswert am southside.