| öbb ärgernisse |
24. Juli 09
jetzt ist es ja durchaus normal, dass ein passagier ohne fahrschein in einer öbb-sbahn zur kasse gebeten wird. das ist ja auch okay so. schwierig wird es, wenn es sich um einen offensichtlich mittellosen ausländer handelt, dem die caritas kein zugticket gegeben hat und der auf einen fpö-wähler trifft, der den schaffnerlosen zug kontrollieren soll.
verwundert mussten der zugmitfahrer meines vertrauens und ich mit anhören, wie der kontrolleur in feinstem slang, garniert mit ein paar unschönen worten, die ich hier gar nicht wiedergeben will, dem mann per du-wort mitteilte, dass er sich im nächsten bahnhof aus dem zug schleichen solle. ich habs ihm der einfachheit halber ohne schimpfwörter ins englische übersetzt und ihm gesagt, er solle halt in hallwang auf den nächsten zug warten, dort mit dem bahnhofsvorstand reden und dann weiterfahren.
kaum war der blinde passagier zur türe gegangen kam der kontrolleur wieder vorbei und erklärte uns mit breitem grinsen "jetzt habts wieder mehr platz". super. ich bin dafür, dass diese jobs eine psychologische ausbildung voraussetzen sollten, damit man mit etwas fingerspitzengefühl erkennen kann, ob es jetzt wirklich notwendig ist, einen menschen aus dem zug zu "werfen", oder nicht.