| madsen werden erwachsen |
02. Mai 10
jetzt ist es ja gerade einmal fünf jahre her, dass madsen ihr debutalbum auf den markt brachten und mit unbeschwertem deutschsprachigen gitarrenrock, der manchmal liebliche liebeslieder und dann wieder brachialrock hervorbrachte, in den schienen der sportfreunde stiller die sommerfestivals begeisterten. jung und unbekümmert - jetzt nicht so jung wie tokio hotel :) - wusste man mit melodien und texten zu überzeugen. das ging ein zweites mal sehr gut, da schrieb man sogar geschichte, beim dritten mal wurden die ersten stimmen laut, die von "wiederholung" sprachen.
und dann kam labyrinth. und mit ihm eine bandbreite an neuen klängen, ohne dabei den madsen-klang zu verlieren. das freche, schreiende organ ist noch immer da, der brachialrock wird wieder in blockade gehuldigt aber es klingt alles erwachsener, ausgeklügelter. madsen empfangen dich mit dem titelsong labyrinth und du wirkst irritiert: klingt das jetzt absichtlich wie bohemian rhapsody, oder wollen sie uns für blöd verkaufen. das interview klärt auf: es soll eine hymne auf queen sein, dann ist ja alles gut.
zwischen den zeiten ist der eine perfekte lovesong, der auf jeder madsen CD zu finden ist, mit dem moped nach madrid eine dieser unsinnigen ideen, die es wert wären auszuprobieren, das duett obenunten kann man wohl erst nahe dreißig schreiben und bei sieger tauchen plötzlich dudelsäcke auf. eine abwechslungsreiche mischung feiner deutschrock-perlen, die dich wundern lassen, warum madsen nicht längst auf einer stufe mit den sportfreunden stiller stehen - aber vielleicht ist das bei uns ja auch nur mit den geografischen gegebenheiten zu begründen, dass die sporties aus bayern kommen und madsen eben aus dem norden deutschlands. hörenswert sind sie allemal und den sportfreunden seit labyrinth mindestens einen schritt voraus.